Demokratie ist, wenn alle mitentscheiden!

Freddi: (blättert durch den Kinder und Jugendbericht, Papier raschelt, Freddi murmelt leise vor sich hin): Alle jungen Menschen müssen Demokratie üben …

Isabella: Hey Freddi, was liest du denn da?

Freddi: Hallo Isabella, das hier ist etwas besonders Spannendes: der neue Kinder- und Jugendbericht. Der erklärt, wie gut sich Kinder und Jugendliche in Deutschland mit der Demokratie auskennen. Und wo sie etwas über Demokratie lernen können.

Isabella: Demokratie? Ich weiß nur, dass das was mit Politik zu tun hat. Ich glaube das bedeutet, dass nicht einer alleine das Sagen hat – so wie früher ein König. In einer Demokratie entscheiden alle zusammen, oder? 

Freddi: Genau, Demokratie heißt, dass nicht eine oder einer über alle anderen bestimmen kann. Sondern dass alle Menschen gleich viele Rechte haben. In einer Demokratie dürfen alle Menschen frei ihre Meinung sagen und gemeinsam die Regeln mitbestimmen. 

Isabella: Aber wie funktioniert das mit dem Mitbestimmen denn? Es wohnen doch soooo viele Menschen in Deutschland. Und die wollen ja nicht immer alle das Gleiche. Vor kurzem haben wir in meiner Klasse darüber diskutiert, ob wir Süßigkeiten mit in die Schule bringen dürfen. Also, ob es eine Süßigkeiten-Regel geben soll oder nicht. Wir waren nur 20 Leute aber wir haben ewig darüber geredet, weil jeder eine andere Meinung hatte. Dauert das immer so lange?

Freddi: Ja, das kann ganz schön lange dauern. Aber damit nicht alle durcheinanderreden, gibt es in einer Demokratie einzelne Personen, die für eine ganze Gruppe sprechen, zum Beispiel die Bürgermeisterin in deiner Stadt oder die Abgeordneten im Bundestag. Diese Personen werden demokratisch gewählt. So wie eure Klassesprecherin Klara.

Isabella: Aber wie findet man dann eine Lösung mit der alle zufrieden sind? 

Freddi: Erstmal ist es wichtig, den anderen in der Diskussion gut zuzuhören. Unterschiedliche Menschen wollen unterschiedliche Sachen. Wenn man weiß was andere denken und wollen, kann man gute Kompromisse finden. 

Isabella: Kompromisse? Was meinst du damit?

Freddi: Na, wenn alle aufeinander zugehen, so dass die Lösung für alle okay ist.

Isabella: Ja, so einen Kompromiss haben wir auch bei uns in der Klasse gefunden. Wir haben ganz lange diskutiert – auch mit unseren Eltern. Die waren fast alle der Meinung, dass Süßkram in der Schule nichts zu suchen hat. Aber dann haben wir Kinder sie überzeugt, dass es Ausnahmetage geben muss. An Geburtstagen, zum Beispiel. Dann sind Süßigkeiten erlaubt.  Erwachsene feiern schließlich auch nicht mit Vollkornbrot und Gemüse.

Freddi: Das klingt für mich nach einem gelungenen Kompromiss. Also war es doch gut, dass ihr euch gegenseitig die Meinung gesagt habt, oder?

Isabella: Ja, das stimmt. Aber es war gar nicht so einfach, vor der ganzen Klasse und den Erwachsenen meine Meinung zu sagen. Ich wollte unbedingt etwas Schlaues sagen und hatte Angst davor, was die anderen von mir denken. Ein Junge aus meiner Klasse hat sogar die Augen verdreht, als ich geredet habe…. 

Freddi: Hmm, ich kann verstehen, dass dich das verunsichert hat. Aber toll, dass du dich trotzdem getraut hast, deine Meinung zu sagen. In einer Demokratie darf nämlich jede und jeder seine Meinung äußern. Das ist manchmal gar nicht so leicht. Aber wenn ihr alle nichts gesagt hättet, hätten die Erwachsenen wahrscheinlich nicht auf euch gehört.

Isabella: Stimmt, das wäre echt blöd gewesen. Daran denke ich das nächste Mal, wenn ich wieder nervös bin, weil ich meine Meinung sagen soll. Danke Freddi!